Am Donnerstag, den 07.03.2024, kamen in der Hochschule Mainz zu den diesjährigen FDM-Thementagen unter dem Motto „KennenLernen – WeiterDenken“ die meisten der Konsortien im Bereich des Forschungsdatenmanagements in Rheinland-Pfalz zusammen. Hinzukamen einige interessante Projekte in diesem Bereich, sowie Vertreter:innen aus der Wirtschaft. Da an diesem Tag wieder einmal die GDL streikte, mussten leider einige der eingeplanten „Blitzlicht“-Vorträge kurzfristig ausfallen. Auch das Publikum wäre bestimmt andernfalls noch zahlreicher gewesen, die Tagung war aber trotzdem gut besucht.
Die FDM-Thementage waren meine erste wissenschaftliche Tagung und ich muss wohl zugeben, dass ich durchaus aufgeregt, aber auch sehr gespannt war. Mit dem Thema FDM bin ich nämlich vor meinem Praktikum am Leibniz Institut für Europäische Geschichte in Mainz noch nicht in Berührung gekommen und dazu war es noch meine erste Praktikumswoche. Naja, ich wollte auf jeden Fall so viele Erfahrungen und Informationen wie möglich aufsaugen, im Hinblick auf die Art und Weise, wie eine wissenschaftliche Tagung abläuft, aber auch auf inhaltlicher Ebene.
Die Einführung
Den Anfang machten Dr. Thomas Schimmer und Dr. Agnes Thomas von der Hochschule Mainz, welche die FDM-Thementage eröffneten und eine erste Begrüßung aussprachen. Weiter machte Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Er betonte die Wichtigkeit von FDM in der Gegenwart und für die Zukunft. Die dritte Eröffnung kam von Prof. Dr. Susanne Weissmann, Präsidentin der Hochschule Mainz, die in ihrer Rede besonders auf die Rolle der Hochschule Mainz im Bereich FDM in Rheinland-Pfalz einging und diese betonte. Den Abschluss machte Dr. Raphael Ritz von der Max-Planck-Gesellschaft und der Research Data Alliance (RDA). Er stellte die RDA thematisch vor, wies auf die Chancen und Vorteile von internationaler Zusammenarbeit im Bereich FDM hin und rief zur Beteiligung bei dieser auf. Bevor es zum ersten Hauptteil der Tagung überging, bereiteten Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn und Marina Lemaire, welche auch in der 4Memory Task Area Data Literacy tätig ist, die Anwesenden auf den Ablauf und die Ziele der Tagung vor. Hauptziel sei es gewesen, concors zu dem Tagungsmotto, dass sich die unterschiedlichen Projekte und die dazugehörigen Personen untereinander neu oder besser kennenlernen und darauf aufbauend versuchen, Netzwerke zu bilden und sich gegenseitig zu unterstützen und zusammenzuarbeiten. Dabei behilflich sollten auch die aufgestellten bzw. aufgehängten Plakate der einzelnen Projekte/Konsortien sein.
Die Blitzlichter
Im nächsten Teil der Tagung, stellten sich zuerst die einzelnen Konsortien im Raum Rheinland-Pfalz vor. Den Vorstellenden war die „Aufgabe“ gestellt worden, ihre Konsortien im Hinblick auf besondere Herausforderungen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit vorzustellen. Den Anfang machten die in RLP ansässigen Konsortien: NFDI4Chem, DataPlant, NFDI4Culture, NFDI4Memory und NFDI4Objects. Interessant bei den Vorträgen und den vorgestellten Herausforderungen war, dass sich diese trotz den unterschiedlichen fachlichen Hintergründen sehr ähnelten oder es sich sogar um die gleichen Herausforderungen handelte. Fast alle bezeichneten die Interaktion mit und das Aufbauen einer Community als größte Herausforderung, aber gleichzeitig als eine der zentralsten Säulen der Projekte.
Danach stellten sich weitere Projekte, Institute und Unternehmen aus dem Umfeld von FDM vor. So stellten sich die Generaldirektion Kulturelles Erbe, das Institute of Molecular Biology gGmbH, das FDM.rlp, das Projekt FDM@HAW.rlp, das Servicezentrum eSciences und das FDM-Kompetenzzentrum der JGU vor. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Vortrag von Ralf Dahm vom IMB, welcher ein neues „Verwaltungstool“ vorstellte, welches extra für das IMB neu entwickelt wurde und durchaus revolutionär ist. Es vereinfacht das Datenmanagement enorm und ist auch auf Forschungsdaten übertragbar. Dies soll nun interessierten Konsortien zur Verfügung gestellt werden.
Für mich war dieser Teil des Tages besonders spannend, da die kurzen Vorträge einen sehr guten Überblick über die unterschiedlichen Konsortien und Projekte bot und auch wichtige Einblicke für mich in ein Thema, das mir erst seit kurzem bekannt war. Die Vorträge waren sehr informativ und spannend gestaltet. Allgemein fand ich dieses Format sehr gelungen.
Das World-Café
Als ich den Programmpunkt „World-Café“ auf dem Programm sah, musste ich erst einmal nachfragen, was es denn damit auf sich hat, da dies ein völlig neues Format für mich war. Der Raum wurde in fünf Thementische eingeteilt, an denen jeweils zu den entsprechenden Themen diskutiert werden sollte, angeleitet von einem Moderierenden. Diskutiert wurde zu den Themen (Aus)Bildung im FDM, Status Quo und Zukunftsvision der FDM-Landschaft RLP, Nachhaltigkeit der FDM-Landschaft RLP, Verknüpfung lokaler, nationaler und globaler FDM-Strukturen und zu Formen der Zusammenarbeit in RLP. Für mich als Laien war es schwer, mich an den Diskussionen zu beteiligen, sodass ich einfach von Tisch zu Tisch gewandert bin, um Eindrücke zu sammeln und zuzuhören. Ich war positiv überrascht davon, wie gut dieses Format zu funktionieren schien. Die Gespräche schienen auf mich sehr produktiv und harmonisch abzulaufen und mir fiel der gute Umgangston auf, der auch trotz eventueller Meinungsverschiedenheiten beibehalten wurde. Schließlich bin ich dann etwas früher in das Buffet gestartet, das aus einer sehr leckerenKartoffelsuppe und einem Chili sin Carne bestand, inklusive Brot als Beilage, bevor ich mich dann gesättigt, sowohl vom Appetit als auch von meiner geistigen Aufnahmefähigkeit her, auf den Heimweg machte.
Fazit
Selbst für mich als „Laien“ war die Tagung äußerst informativ und spannend. Sie bot einen guten Einblick in die unterschiedlichen Konsortien und Projekte. Dabei wurden gleichermaßen Stärken, Chancen und Ziele klar, aber eben auch Schwächen bzw. Probleme. Interessant dabei war, dass sich diese auch in den unterschiedlichen Fachbereichen ähnelten. Das Thema FDM wird für Forschende und Wissenschaftler:innen immer aktueller. Ich will deshalb nicht nur schon „aktiven“ Wissenschaftlern einen Besuch solcher Veranstaltungen nahelegen, um sich einzubringen und zu informieren. Besonders möchte ich dies auch Studierenden empfehlen, um sich frühzeitig mit dem FDM bekannt zu machen, um sich später bei den großen Abschlussarbeiten auf dieses Thema vorbereitet und eventuell durch die Veranstaltungen eine:n Ansprechpartner:in zu haben, an welche:n man sich bei Fragen oder Problemen wenden kann.
Ich möchte mich auch gerne noch bei den Veranstaltenden für diesen gelungenen ersten Tag der FDM-Thementage bedanken!
Den Programm-Link finden Sie hier: https://www.hs-mainz.de/forschung/forschung-transfer/projekte/fdm-thementage/. In dem Programm finden Sie auch die Namen der einzelnen Vortragenden.
Mein Name ist Fritz Eckardt. Ich schreibe diesen Blogbeitrag im Zuge meines Praktikums am IEG in Mainz im März 2024, welches ich im Rahmen meines Geschichtsstudiums an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg absolviere. Ich durfte einige meiner Kollegen am IEG begleiten, die stellvertretend für NFDI4Memory an den FDM -Thementagen teilnahmen. Dieser Beitrag hat sich nur auf den ersten Tag dieser Tagung beschränkt, da es mir nicht möglich war am zweiten Tag teilzunehmen.