das alte Jahr neigt sich dem Ende zu und wir möchten uns für das Interesse an unserer Arbeit, die Unterstützung sowie die Zusammenarbeit bedanken!
Wir freuen uns auf das neue Jahr und möchten bereits einige Highlights mit Euch teilen, die gerne schon in die Kalender für 2025 vorgemerkt werden dürfen. Zu allen Terminen folgen weitere Informationen zu gegebner Zeit über den Newsletter.
Veranstaltungen:
OER-Vernetzungsworkshops der geistes- und sozialwissenschaftlichen Konsortien (Darmstadt) – 05.-06.02.2025
Lunchbreak@4Memory Incubator Funds (online) – 18.03., 25.03. und 01.04.2025 – Vorstellung der fünf Incubator Funds Projekte für 2025
Hands on – Datenkuration – tba(regelmäßige Termine zwischen März und Juli) – Eine digitale Workshopreihe zu Arbeitstechniken und Hilfsmitteln der Datenkuration in der wissenschaftlichen Praxis
Vorstellung von R:hovono (Register für historische und objektbezogene Vokabulare und Normdaten) – DHd2025 und andere Tagungen
FDM-Basiskurs für die historischen Wissenschaften (Selbstlernkurs) – Frühjahr 2025
NFDITalks: OER-Metadata (online) – 19.05.2025 – Vortrag von Petra Steiner & Marina Lemaire
2. 4Memory Linking Data|Linking Communities Summer School (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft in Marburg) – 10.-12.09.2025
Pre-Conference im Vorlauf zum Community Forum und Historikertag (Bonn) – 15.09.2025
3. NFDI4Memory Community Forum (im Vorfeld des 55. Historikertags in Bonn) – 16.09.2025
NFDITalks: Registry für Werkzeuge, Methoden und Publikationen auf Wikidata (Arbeitstitel | online) – 06.10.2025 – Vortrag von Till Grallert
2. Retreat des NFDI4Memory Promovierenden Netzwerks (tba) – Herbst 2025
Expert:innentreffen zum Thema „Wissenschaftliches Publizieren in der digitalen Transformation" (tba) – tba – Erstes Treffen der Expert:innenrunde von Measure 4. der TA Data Culture
NFDITalks: Fachspezifische Normdaten und Verzeichnis für Vokabulare: R:hovono & OhdAB (online) – 17.11.2025 – Vortrag von Katrin Moeller
Publikationen:
(soft) Relaunch der neuen Website von NFDI4Memory – Frühjahr 2025
Whitepaper zum 4M Data Literacy Kompetenzrahmen (Arbeitstitel) – 1. Quartal 2025
Online-Katalog mit Lern- und Lehrmaterialien zum Thema Datenkompetenz in den historischen Disziplinen (Online-Plattform) – 1. Quartal 2025
Publikation des Tagungsbandes Digital History & Citizen Science – tba
Whitepaper Empfehlungen zur Datenkuration mit verschiedenen Workshops (Religiöse Vokabulare und Haft- und Lagerstättenverzeichnis; Minimaldatansatz Ortsdaten, Berufsdaten) – tba
Calls:
Sammlung von Musterdatensätzen für die Lehre (Arbeitstitel) – Aufruf – 1. Quartal 2025
Förderungen:
2. Runde 4Memory Reisestipendien – tba
...und vieles, vieles mehr an Veranstaltungen, Calls und Publikationen wird das neue Jahr für die NFDI4Memory Community bereit halten.
Das gesamte NFDI4Memory Konsortium wünscht allen frohe erholsame Festtage und herzliche Grüße!
Die Geschichts- und Kulturwissenschaften und ihre Infrastruktureinrichtungen sind zunehmend bestrebt, Forschungsdaten zu historischen Beständen aus ethisch-sensiblen Kontexten aufzubereiten. Erste Ansätze zum Umgang mit datenethischen Fragen wie die Formulierung der CARE Prinzipien „for Indigenous Data Governance“, Vorschläge für diskriminierungsfreie Metadaten oder individuelle Lösungen einzelner Einrichtungen bestehen bereits oder befinden sich in der Entwicklung. Hier setzte der Workshop „Große Anforderungen an kleine Textfelder: Ethische Fragen an Metadaten historischer Quellen“ an und schuf Raum für Diskussionen um Bedarfe und Lösungsansätze. Der Workshop fand am 21. und 22. November 2024 am Herder-Institut in Marburg und online statt und wurde unter gemeinsamer Initiative von NFDI4Memory Task Area Data Quality und DARIAH-DE organisiert.
Am ersten Tag skizzierten Peggy Große und Mario Kliewer einleitend vorhandene Diskurse und Standards der Datenethik in den Geschichts- und Kulturwissenschaften. Es wurde deutlich, dass ethische Aspekte schon lange implizite Bestandteile der Forschungspraxis sind, ihre konkreten Umsetzungen vor allem im Rahmen von Metadaten aber noch weitestgehend Desiderate darstellen. Dass dennoch Bedarfe an Richtlinien und praktischen Anleitungen bestehen, verdeutlichten Grischka Petri und Oliver Vettermann anschaulich mit ihrem Bericht aus dem Alltag des NFDI4Culture-Legal-Helpdesks. Sie fokussierten dabei insbesondere auf die Heterogenität der jeweiligen Bestände, für die kaum systematische oder pauschale Lösungen ethischer Herausforderungen gemacht werden können. Diesen Befund erweiterte Michaela Rizzolli mit ihrem Vortrag zu den CARE Principles for Indigenous Data Governance um eine ethische Sichtweise aus den ethnologischen Disziplinen. Die CARE-Prinzipien seien demnach nur eingeschränkt über den historischen Entstehungskontext und die anschließende Weiterentwicklung der Prinzipien hinaus verwendbar. Insgesamt wurde der Bedarf fachspezifischer Richtlinien und Praktiken deutlich.
Im nächsten Panel widmete sich eine Reihe von Beiträgen konkreten Projekterfahrungen. Noёlle Schnegg und Levyn Bürki stellten das “Handbuchprojekt zur Erstellung diskriminierungsfreier Metadaten für historische Quellen und Forschungsdaten” vor, das als Living Document in Zusammenarbeit mit der Community weiter ausgebaut und um zusätzliche Dimensionen ergänzt werden soll. Lisa Quade berichtete über den Aufbau des Portals „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ der Deutschen Digitalen Bibliothek. In enger Abstimmung mit deutschen Kulturerbeeinrichtungen und Expert:innen aus Herkunftsländern wurden verschiedene Präsentationsformen für ethisch sensible Materialien entwickelt. Anschließend zeigte Johannes Wolff in einem Werkstattbericht aus der Deutschen Fotothek anhand des von 2015 bis 2017 in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden durchgeführten DFG-Projekt “Weltsichten”, wie Aspekte eines sensiblen Umgangs mit Fotografien aus ethisch problematischen Zusammenhängen umgesetzt wurden. Zugleich betonte er, dass ethische Ansprüche nicht selten mit Förderrichtlinien für Massendigitalisierung, technischen Möglichkeiten und pragmatischen Entscheidungen in Konflikt stehen können. Der erste Tag endete mit einem Impuls zur Rolle von Entitäten in Metadatenschemata von Eike Martin Löhden. Er stellte das Konzept von Entitäten Modellen in modernen Repositorien vor und illustrierte es anhand eines Beispiels des Marburger Urkundenrepositoriums.
In den zum Teil kontrovers geführten Anschlussdiskussionen, die unter anderem die Widersprüche zwischen aktuellen Open-Data-Anforderungen in Förderrichtlinien und ethischen Rahmensetzungen verdeutlichten, zeigte sich, dass ethisch sensibilisierte Praktiken an allen Stellen des Datenlebenszyklus verankert werden müssen.
Am zweiten Workshoptag wurden Hands-On bestehende Ansätze und Lösungsvorschläge an konkreten Beispielen diskutiert. In vier Gruppen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Herausforderungen bei der Zuordnung von Metadaten zu ethisch sensiblen Materialien aus den Beständen des Herder-Instituts zu erörtern und mögliche Lösungsansätze vorzustellen. In allen Gruppen wurde lebhaft darüber diskutiert, wie bspw. mit Namen umzugehen ist, wie man Schlüsselwörter wählt, eine ausreichende Beschreibung erstellt oder mittels Disclaimer Hinweise auf sensible Materialien in das Frontend/die Nutzeroberfläche einbindet.
Die vielfältigen Vorschläge zum Umgang mit ethisch sensiblen Informationen und der Änderung oder Erweiterung vorhandener Metadatenschemata ergänzten die theoretischen Aspekte der Diskussionen des ersten Tages um praktische Lösungsansätze und zeigten Perspektiven auf, wie man mit Hilfe kleiner (oder größerer) Textfelder, aber auch durch Verlinkungen anderer Ressourcen, der Einbindung von Normdaten und vielem mehr den vielschichtigen ethischen Anforderungen der historischen Bestände besser gerecht werden kann.
Autor:innen: Anna Pravdyuk, Grigori Chlesberg, Mario Kliewer, Peggy Große, Anna-Lena Körfer und Ole Meiners
Noch 2020 beklagten Kiran Klaus Patel, Professor für Europäische Geschichte an der LMU und Frank Bischoff, Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, in einem Aufsatz das „Schweigen zwischen Geschichtswissenschaft und Archiven im digitalen Zeitalter“¹. Inzwischen tauschen sich Archive und Geschichtswissenschaft verstärkt über die digitale Transformation aus, durch die sich neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen für Archive und Digital History bieten und stellen. Nicht zuletzt das Konsortium NFDI4Memory fungiert dabei als wichtige Kommunikationsplattform und als gemeinsames Handlungsfeld. Bereits kurz nach Start des Konsortiums im Juni 2023 widmete sich das 27. Archivwissenschaftliche Kolloquium unter dem Titel „Archivists meet Historians – Transferring source criticism to the digital age“ dem gemeinsamen Querschnittsthema der digitalen ²
Auf der ersten „Linking Data|Linking Communities“ 4Memory Summer School, die organisiert vom Landesarchiv Baden-Württemberg vom 24. bis 26. September 2024 in Stuttgart veranstaltet wurde, ging es um die Schnittstellen zwischen Archivwesen und Digital History. Drei Tage lang diskutierten fast 30 Personen über digitale Methoden und Use Cases in Archivwesen und Digital History, durch das Programm führten Kai Naumann und Timo Holste (Landesarchiv Baden-Württemberg). Versammelt waren in Stuttgart Repräsentant*innen der GLAM-Einrichtungen, der historischen Forschung und von Ausbildungseinrichtungen für Archive.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete die Keynote, in der Björn Beck (Staatsministerium Baden-Württemberg) unter dem Titel „KI - Gamechanger für die Verwaltung?“ am Beispiel der Justiz Baden-Württemberg darstellte, wie KI in Massenverfahren der Justiz und Verwaltung in Baden-Württemberg eingesetzt wird und welche disruptiven Effekte sich aus dem KI-Einsatz ergeben werden.
Der zweite der Tag der Summer School startete mit der Präsentation von Nico Beyer und Felix Gericke (Freie Universität Berlin/ EMILiA-Projekt), die den Teilnehmenden unter dem Titel „EMILiA: Was benötigen die Forschenden? Entwicklung einer Software für die Archivierung und Nutzbarmachung von E-Mails“ Einblicke in die Entwicklung eines Tools zur Übernahme, Bewertung, Erschließung und Auswertung von E-Mails gewährten. Maximilian Stimpert und Johannes Haslauer (Staatsarchiv Bamberg) präsentierten unter dem Titel „Forschung an Archivalien – Archivische Erschließung & Digital Humanities“ Erfahrungen aus dem durch die 4Memory Incubator Funds finanzierten Projekt „Hands-on Normdaten! Use Case zur communityorientierten, ressourceneffizienten und kreativen Implementierung der Gemeinsamen Normdatei (GND) in den Erschließungsworkflow einer staatlichen Archivverwaltung am Beispiel Bayerns“. Anhand eines Use Cases inszenierten die beiden einen archivisch-akademischen Dialog über die Vorteile, die die Anreicherung archivischer Findmittel mit der GND im Kontext der Digital History bietet. Andreas Nestl und Michael Unger (Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) sowie Kai Naumann (Landesarchiv Baden-Württemberg) sprachen sodann über das in den Digital Humanities bislang weniger bekannte Thema „Archivische Bewertung - was ist das und wo stehen wir?“. Dabei führten die Referenten nicht nur in die Grundlagen der archivischen Bewertung ein, sondern stellten überdies diverse Tools zur automatisierten Bewertung von Verwaltungsschriftgut aus ihren Häusern vor. Den Abschluss des zweiten Veranstaltungstags bildete die Präsentation von Markus Gerstmeier (Universität Passau) zum Thema „Lernorte an Schnittstellen von Geschichtsforschung, Archiv und Digitalisierung. Praxisnahe akademische Lehre anhand aktueller Kooperationsprojekte des Passauer Lehrstuhls für Digital Humanities“. Im Rahmen seiner Präsentation zeigte Gerstmeier die Potentiale auf, die gemeinsame Lehrveranstaltungen von Archiveinrichtungen und Digital History-Professuren für die Ausbildung der Studierenden haben können.
Der dritte Veranstaltungstag begann mit dem Vortrag von Roman Kuhn (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz) zum Thema: „Stabi Lab. Partizipative und explorative Zugänge zu den Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin“. Kuhn erweiterte die Perspektive auf das Bibliothekswesen. Er berichtete über die Erfahrung der Staatsbibliothek zu Berlin bei der Bereitstellung von ausgewählten Datensätzen sowie von darauf aufbauenden innovativen Anwendungen und Prototypen in einer experimentellen Lab-Umgebung. Den Abschluss der Summer School bildete eine Roundtable-Diskussion. Unter der Moderation von Kai Naumann (Landesarchiv Baden-Württemberg) diskutieren Irmgard Christa Becker (Archivschule Marburg), Torsten Hiltmann (Humboldt-Universität zu Berlin), Micky Lindlar (TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek) und Kristina Starkloff (Archiv der Max-Planck-Gesellschaft) über die Ergebnisse der Summer School und über die Möglichkeiten von GLAM-Einrichtungen und Forschung, die digitale Transformation der Geschichtswissenschaften und des Archivwesens gemeinsam zu gestalten.
Die nächste „Linking Data|Linking Communities“ 4Memory Summer School findet 2025 am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft in Marburg statt. Das Format bietet damit weiterhin eine wichtige Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit von Vertretern der verschiedenen Communitys und kann an wertvolle Impulse der Auftaktveranstaltung anknüpfen.
Transformation lebt von Austausch und Kollaboration. Gewohntes Terrain zu verlassen und neue Wege einzuschlagen erfordert Neugierde und Mut. Um dies zu erleichtern, hat der Arbeitsbereich Data Literacy des NFDI4Memory Konsortiums die digitale Veranstaltungsreihe „Von Büchern zu Bytes“ ins Leben gerufen. Sie soll eine Brücke von analog zu digital schlagen mit dem Ziel die Community bei der Bewältigung des Digital Turns zu unterstützen.
Seit Herbst 2023 werden einmal im Monat in einer 90-minütigen Session aktuelle Themen und relevante Anwendungsfelder in Forschung und Lehre mit Expert:innen, Forschenden und Lehrenden besprochen. Um möglichst vielen Personengruppen gerecht zu werden, sind die einzelnen Sessions äußert flexibel gestaltet. Nach einer 30-minütigen theoretischen Einführung in das jeweilige Thema oder Tool folgt ein ca. 60-minütiger Hands-On-Teil, bei dem je nach Belieben aktiv teilgenommen oder einfach nur zugeschaut werden kann.
Während in der ersten Session die grundlegende Bedeutung von Forschungsdatenmanagement in den historisch arbeitenden Disziplinen diskutiert wurde, befassten sich die weiteren Sessions mit gezielten Anwendungsbeispielen. Diese werden im Folgenden gebündelt aufgelistet:
Session 02: Forschungsdaten präsentieren – aber wie? Erfahrungsbericht und
Beratungsangebot
Session 03: Generationsgegensätze? Ein digitaler Blick über die Schulter zur Analyse
qualitativer Daten mit MAXQDA
Session 04: Die digitale Re-Edition gemeinfreier Bücher
Session 05: Analyse und Visualisierung von Netzwerken mit Gephi
Session 06: Data modelling and processing for historical Scholarship: How Research
Design and Methodolgy affect Data Management
Session 07: Zotero als Werkzeug zum persönlichen Forschungsdatenmanagement
Session 08: Nodegoat als Tool für die historisch arbeitenden Wissenschaften
Session 09: LEAF-Writer: Ein online-Editor zum Annotieren von XML-Dateien und
Einbinden von Normdaten
Alle Sessions wurden aufgezeichnet und über den NFDI4Memory YouTube-Channel sowie alle
Präsentationsunterlagen über Zenodo bereitgestellt.
Diese Vielfalt zog immer zwischen 40 und 60 Teilnehmende an, sodass auch der gezielte Austausch mit der Community gelang. In der letzten Session der ersten Staffel befragten wir die Teilnehmenden zu dem allgemeinen Ablauf und Aufbau der Veranstaltung sowie zu Themenwünschen für die zweite Staffel. Auf die Frage, was die Teilnehmenden am ehesten interessiert (30-minütiger Input oder 60-minütiger Hands-On-Teil), hat die Mehrheit der knapp 30 Teilnehmer:innen die Antwortoption „beides“ gewählt (siehe Abb. 1).
Abb.1: Abfrage zu inhaltlichen Ablauf und Aufbau einer Session
Anfänglich wurde lediglich der erste Teil der Session aufgenommen, um es im Hands-On-Teil den Teilnehmenden so angenehm wie möglich zu machen, „frei“ sprechen zu können. Schon während der weiteren Sessions ist uns jedoch aufgefallen, dass der Mehrwert der Aufzeichnung des Hands-On-Teils sehr hoch ist und das Interesse durch nachträgliche Mails zusätzlich bekundet wurde. Aus diesem Grund haben wir die Community gefragt, was aufgezeichnet werden sollte. Mehr als die Hälfte haben für die Option „beides“ gestimmt, mit dem Wunsch aktiv daran teilnehmen zu können. Durch einen Workaround ist es uns gelungen, die aktive Partizipation zu ermöglichen und gleichzeitig Anonymität zu gewährleisten.
In der Planung der zweiten Staffel war es möglich, den Wünschen der Community nachzukommen. Interesse wurde bei der Abfrage vor allem an Large Language Models bekundet. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen – dieser Wunsch wird in Erfüllung gehen!
Die erste Session der zweiten Staffel findet am 25. Oktober 2024 statt und behandelt das Tool
FactGrid. Eine Anmeldung ist hier möglich. Das vollständige Programm wird in Kürze wie gehabt
über die offizielle NFDI4-Memory Webseite aufrufbar sein.
Somit bleibt hier nur noch ein großer Dank an alle Referent:innen und Teilnehmenden der ersten
Staffel auszusprechen! Wir freuen uns auf die 2. Staffel „Von Büchern zu Bytes“.
Autor:innen: Stefan Buedenbender, Laura Döring und Marina Lemaire
Das 2. NFDI4Memory Community Forum fand am 18.09.2024 erstmals in Präsenz an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Vorfeld der Tagung "Digital History & Citizen Science" statt.
Über 140 Community-Mitglieder sind an diesem sonnigen Mittwoch nach Halle gekommen oder haben sich digital zu den hybriden Veranstaltungsformaten zugeschaltet. Das Forum bot den Teilnehmenden eine Fülle an Sessions an, neben den informativen Veranstaltungen gab es auch viel Raum zum persönlichen Austausch.
Im Nachfolgenden wird ein kurz Einblick in die Sessions und ihre Ergebnisse gewährt:
Session 1: „Datenethik. Erfahrungsberichte aus der Praxis“
Anhand der drei Beispiele des Deutschen Zeitungsportals, des Online-Portals „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ (CCC-Portal) der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und des Umgangs mit sensiblen Daten am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) wurden im Workshop "Datenethik. Erfahrungsberichte aus der Praxis" Möglichkeiten der praktischen Umsetzung datenethischer Aspekte diskutiert.
Hendrik Keller und Dr.Maren Hachmeister gewährten Einblicke in das Forschungsdatenmanagement (FDM) und den Umgang mit datenethischen Problemstellungen am HAIT. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie und ob sensible personenbezogene Daten aus zeithistorischen Interviews in der Informationsinfrastruktur „Oral-History.Digital“ gezeigt werden können. Anschließend daran stellte Lisa Landes drei Formen der Kontextualisierung von Zeitungen aus der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Zeitungsportal der DDB vor. Nutzer*innen müssen einen Disclaimer zur Kenntnis nehmen, der auf den Zweck der Bereitstellung für Wissenschaft, Forschung und Lehre, zur staatsbürgerlichen Bildung sowie zur transparenten Aufarbeitung der NS-Diktatur verweist. Dieser umfasst eine Distanzierung von rassistischen, antisemitischen und anderen diskriminierenden Inhalten. Er verweist darüber hinaus auf die begleitende virtuelle Ausstellung „Presse in der Zeit des Nationalsozialismus“, die als zweite Form der Kontextualisierung dient. Schließlich stellt das Portal den NS-Zeitungen drittens Ausgaben der Exilpresse gegenüber. Im CCC-Portal, das Lisa Quade vorstellte, werden nicht nur Disclaimer eingesetzt. Anstelle von Objektbildern werden Platzhalter verwendet, z.B. wenn Sammlungsobjekte eine besondere kulturelle Bedeutung haben. Vokabulare machen kulturelle Zuschreibungen deutlich und die Historizität, der in den Metadaten abgebildeten Dokumentation wird unterstrichen.
Nicht nur die Vorträge, sondern auch die anschließenden Diskussionen im Plenum vor Ort und virtuell in der Videokonferenz unterstrichen, dass datenethische Aspekte in den historisch arbeitenden Wissenschaften zunehmend an Relevanz gewinnen und in hohem Maße der Aushandlung zwischen Wissenschaftler:innen, aber vor allen mit Betroffenen oder Nachfahren von erlittenem Unrecht oder Zeitzeug*innen bedürfen.
Session 3: "Mehr als ein:e Autor:in – das geht doch nicht!?"
Ausgehend von der Feststellung eines fundamentalen epistemischen und konzeptionellen Wandels von einer Welt, in der Daten ein eng definierter Teil der Ergebnisse von Forschungsprozessen waren, hin zu einem neuen Status Quo, in dem alle Forschungsprozesse immer bereits durch Informations- und Kommunikationstechnologien computationell vermittelt sind, sprechen wir von datafizierten Gesellschaften und Forschungsprozessen. Der dadurch notwendige fundamentale Kulturwandel der Geschichtswissenschaften im Zeitalter der Berechenbarkeit (computationality) (Berry 2011) erfordert ein erneuertes Verständnis von Forschungsprozessen als grundsätzlich kollaborativ, ebenso wie gelebte Praxen des kollaborativen Forschungsalltages.
Daher haben wir als Vertreter der Task Area “Data Culture” beim diesjährigen Community Forum von 4Memory am 18. September in Halle einen Workshop mit dem Titel “Mehr als ein:e Autor:in – das geht doch nicht!?” veranstaltet. Gemeinsam mit knapp 15 Teilnehmer_innen verschiedener Karrierewege und Zugänge zu Geschichtswissenschaften haben wir gefragt: Wie kann Kollaboration gestaltet werden? Wie sehen Anerkennungsstrategien für alle Prozessbeteiligten und -anteile aus?
Ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmer_innen, haben wir einige der Rollen in kollaborativen Forschungsprozessen näher ausgeleuchtet und gemeinsam Personae erstellt, die nun im Nachgang an den Workshop auch gemeinschaftlichen und offen auf Zenodo publiziert werden. Personae sind dabei aus dem Bereich der Forschung zu User Experience (UX) entlehnt und können dabei helfen mit möglichst konkreten, aber fiktiven Personenbeschreibungen die Zielgruppen und ihre jeweiligen Bedürfnisse in unseren jeweiligen Forschungszusammenhängen besser zu verstehen und adressieren zu können (vgl. Horváth u. a. 2023, 2024).
In der Arbeit in vier Teilgruppen sind in unserem Workshop drei Personae entstanden: Alex, Masterstudentin und studentische Hilfskraft in einem Drittmittelprojekt; Selma, eine promovierte wissenschaftliche Mitarbeiterin in der mittelalterlichen Geschichte; und Ada, als WiMi angestellte Research Software Engineer. Die vierte Gruppe an Teilnehmer_innen aus dem Bereich der Bibliotheken, Archive und Rechenzentren kam zum Ergebnis, dass ihre Rolle vor allem institutionell als Dienstleistung zu verstehen sei und daher nicht als eine Persona im kollaborativen Forschungsprozess formuliert werden sollte.
Literatur: Horváth, Alíz, Cornelis van Lit, Cosima Wagner, und David Joseph Wrisley. 2023. „Six User Personas for the Multilingual DH Community“.
———. 2024. „Centring Multilingual Users: Thinking Through UX Personas in the DH Community“. Herausgegeben von Barbara Bordalejo, Roopika Risam, und Château-Dutier. Digital Studies / Le Champ Numérique 13 (Februar): 1–30. https://doi.org/10.16995/dscn.9608.
Session 4: „NFDInspector – Entwicklung eines Python Packages für die Qualitätsprüfung von Erschließungsdaten aus Museen und Archiven“
Im Workshop „NFDInspector – Entwicklung eines Python Packages für die Qualitätsprüfung von Erschließungsdaten aus Museen und Archiven“ wurden die bisher erreichten Projektergebnisse und vorrangig das gleichnamige Tool von Andreas Ketelaer und Dr. Stefan Przigoda vorgestellt und vor allem zur Diskussion gestellt. Die Entwicklung wird durch den 4Memory Incubator Funds gefördert. Eine Vorabversion wurde zum Workshop im Python Package Index (PyPI) als auch auf GitHub veröffentlicht.
Die Präsentation des NFDInspector konzentrierte sich auf zwei zentrale Aspekte. Zum einen wurde die Veröffentlichungsstrategie hervorgehoben. Der NFDInspector versteht sich als leichtgewichtiges Open-Source-Tool, das mit relativ geringem Aufwand weiterentwickelt und gepflegt werden kann. Damit verbindet sich die Idee, dass durch die 4Memory-Community nach Projektende weitere derartige Tools entwickelt werden, die zu einem Ökosystem interoperabler Python Packages zusammengeführt werden können. Dazu wird es notwendig sein, sich in der Community auf gemeinsame Publikationsstandards zu einigen, die u.a. Aspekte wie Softwarelizenzen, Unit-Tests und Leitlinien für die Dokumentation beinhalten.
Anschließend wurden die eigentlichen Funktionalitäten des NFDInspector vorgestellt. Die Steuerung erfolgt weitgehend über Konfigurationsdateien, die festlegen, welche formalen Qualitätskriterien in einem Datensatz untersucht werden sollen. Kompatibel sind dabei Daten in den Metadatenstandards LIDO und EAD. Um die Community mit Aufbau und Funktionen des Tools vertraut zu machen, wurden auch Entwürfe von Tutorials in Form von JupyterNotebooks vorgestellt.
Die Diskussion drehte sich vor allem um Fragen der überprüften Qualitätskriterien und der bedarfsgerechten Konfiguration des Tools. Dabei kristallisierte sich als ein Wunsch heraus, dass künftig Konfigurationsdateien für verschiedene Anwendungsszenarien (z.B. Minimaldatensatz-Empfehlungen für Museen und Sammlungen) zentral zur Verfügung gestellt werden.
Session 5: "Haben wir Euch gut getroffen? Feedback zur Zielgruppenanalyse"
Lehr- und Lernmaterialien in den Geschichtswissenschaften müssen sich an den Bedarfen derer ausrichten, die sie im Alltag nutzen. Um mehr darüber zu erfahren, in welchen Kontexten Studierende, Data Stewards, Bibliothekar:innen, Archivar:innen, PostDocs und Professor:innen Open Educational Ressources (OER) zu Erwerb und Vermittlung von Data Literacy verwenden, widmete sich die Session „Haben wir Euch gut getroffen?“ genau diesen Zielgruppen.
Die Session startete mit einer Mentimeter-Abfrage: Die Workshopteilnehmer:innen waren aufgerufen, individuell eine Einschätzung zu treffen, wie Lehr- und Lernmaterialien gestaltet sein sollen: umfassend oder doch lieber begrenzt, akkreditiert oder selbstverlegt, originell oder konventionell, ... Aufbauend auf einer im Vorfeld durchgeführten Umfrage der Task Area Data Literacy und daraus abgeleiteter Personae dachten sich die Teilnehmer:innen im nächsten Schritt in die Lebens- und Arbeitswelten von Sascha (BA-Student:in), Alex (Professor:in), Andy (Bibliothekar:in) und Mischa (PostDoc) hinein.
Die Gruppen beantworteten sechs zentrale Fragen, u.a. was die Persona abhält, Data Literacy Lern- und Lehrmaterialien zu nutzen und wie sie auf OER-Angebote aufmerksam gemacht werden kann. In der anschließenden Gruppendiskussion ging es um die übergeordneten Themen, wie die Frage, ob Eigenmotivation oder institutionelle Anreize (wie ECTS-Punkte) entscheidender sind, wie der Austausch über OER-Angebote innerhalb der Statusgruppen verläuft (Offenheit vs. Fokus auf eigene Arbeit) oder welche Rolle die Lehre im universitären Kontext spielt. Da nicht alle Personae besprochen werden konnten, soll dem allgemeinen Interesse folgend ein Onlineworkshop das Thema weiter vertiefen.
Session 6: „Die Archive und die NFDI: Querschnittsthemen, Herausforderungen, Potenziale"
Durch die digitale Transformation rücken Forschung und Archive immer näher zusammen, etwa durch die Vernetzung von forschungsgenerierten Daten und archivischen Datenangeboten und insbesondere durch die Integration in NFDI4Memory.
Mit Impulsvorträgen aus dem Kreis der Participants wurde im Rahmen des hybrid durchgeführten Workshops „Die Archive und die NFDI“ Querschnittsthemen, Herausforderungen und Potenziale im Kontext dieser Entwicklung diskutiert. Aus der Perspektive der Universitäts- und Wissenschaftsarchive referierten Dr. Kristina Starkloff (Archiv der Max-Planck-Gesellschaft), Gesine Marek (KIT-Archiv) und Margrit Prussat (Universitätsarchiv Bamberg) über das Thema Forschungsdaten und stellten dar, dass –der großen Nähe zur Wissenschaft und Forschung zum Trotz – Zuständigkeiten und präzise Zuständigkeiten bis dato vielfach ungeklärt seien. Nils Reichert (Hessisches Landesarchiv) berichtete über die Herausforderungen bei interdisziplinären und institutionsübergreifenden Kooperationen beim Aufbau von Forschungsinfrastrukturen. Dr. Irmgard Christa Becker (Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft) referierte über die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Arbeit der Archive, nicht nur auf den Ebenen der Übernahme und Bereitstellung digitalisierter und zukünftiger digitaler Archivalien, sondern auch auf die Ausbildung von Referendar*innen und die sich verändernde Rolle der Archive in der Beziehung zu den Nutzer*innen.
Im Rahmen der Plenumsdiskussion, die sich nicht nur auf den Hörsaal vor Ort, sondern auch auf die Videokonferenz erstreckte, kamen Vertreter*innen aus Forschung und Archiven mit Datennutzenden und -anbietenden über die zukünftigen Anforderungen an beide Seiten ins Gespräch.
Zwei Communities, ein gemeinsames Ziel: NFDI4Memory und die AG Digitale Geschichtswissenschaft im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) stärken digitales Arbeiten in der historischen Forschung. Im Einzelnen bestehen zwar unterschiedliche Schwerpunkte, Expertisen und Aktivitäten, doch darin liegen fruchtbare Ergänzungsmöglichkeiten. Diese von beiden Seiten getragene Überzeugung war Anlass, während des 2. NFDI4Memory Community-Forums zusammenzukommen, um über zukünftige Formen der Zusammenarbeit nachzudenken. Die AG veranstaltete dafür ein Interaktives Workshopformat. Zunächst stellte sie sich den anwesenden NFDI4Memory-Mitgliedern vor und präsentierte die Ergebnisse einer Umfrage unter ihren eigenen Mitgliedern. Auch wenn größere personelle Überschneidungen bestehen, wurde hierdurch großes Interesse erkennbar, mehr über die 4Memory-Aktivitäten zu erfahren und gemeinsame Austauschformate zu entwickeln. Diesen Ball aufgreifend identifizierten die anwesenden Workshopteilnehmenden drei (sich weitreichend überschneidende) Themenfelder als größte Schnittmengen:
Mehr Information & Kommunikation zu Aktivitäten/Angeboten, und zwar zwischen AG und Konsortium sowie zu den anderen Konsortien und VHD-AGs;
Gemeinsame Veranstaltungen, etwa zur Beratung digital arbeitender Historiker*innen oder für die Lehrgestaltung;
gemeinsame Formate für die Kompetenzvermittlung, die neben der Lehre auch der Schulung in digitalen Forschungsmethoden dienen.
An drei entsprechenden Thementischen rotierten die Anwesenden wie bei einem World Café und tauschten konkrete Gestaltungsideen aus. Das große Interesse, die intensiven Gespräche und vielseitigen Vorschläge waren ein ausgezeichneter Startpunkt für den nun zu vertiefenden Dialog.
Wir freuen uns, auf dieser Grundlage die weitere Zusammenarbeit zu gestalten!
Session 8: „Sichtbarkeit und Nachweis von Forschungsdaten“
Der Hands-On-Workshop zum Thema Sichtbarkeit und Nachweis von Forschungsdaten befasste sich mit der Findbarkeit von relevanten Datensätzen. Die Findbarkeit ist in mehrfacher Hinsicht eine Hürde für die Nachnutzung und damit auch für die Herausbildung einer effizienten wissenschaftlichen Datenkultur. Einerseits tauschen sich Forschende aller Disziplinen aktiv über interessante Forschungsdatenbestände aus und recherchieren in Textpublikationen zitierte Forschungsdatenbestände. Andererseits fehlen zuverlässige, benutzungsfreundliche und umfassende Suchmaschinen bisher. Dadurch ist eine offene, themen- oder problembasierte Suche schwierig und aufwendig. Dementsprechend muss die Sichtbarkeit von Forschungsdaten bereits bei der Produktion und der Publikation mitgedacht werden, beispielsweise durch die Wahl eines geeigneten Repositoriums als Veröffentlichungsort.
Diese und verwandte Themenbereiche wurden anschließend in Gruppen vertieft diskutiert. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Vielfalt von Datenobjekten in den historisch arbeitenden Disziplinen eine Herausforderung darstellt. Die Anwesenden nannten eine Formenvielfalt aus biografischen Datenbanken, Interviews im Bereich der Oral History, Retrodigitalisaten der GLAM-Einrichtungen, Ortsdaten und modellierte Aussagen zu historischen Entitäten in Knowledge Graphen. Für die Publikation werden häufig generische Repositorien verwendet und häufig ist unklar, ob und zu welchen Bedingungen institutionelle Repositorien angefragt werden können. Gleichzeitig besteht ein großes Interesse an erweiterten Funktionen wie offenen Schnittstellen für Daten und Metadaten, die Anbindung von GitHub-Repositorien oder bei der Metadatenerstellung. In Fragen der Recherche vertrauten die Anwesenden im Wesentlichen auf einschlägige Internet-Suchmaschinen und die Strategie, über relevante Forschungseinrichtungen – also den institutionellen Kontext – zu interessanten Datenbeständen zu gelangen. Darüber hinaus wurde in Ansehung einer zunehmend global denkenden Geschichtswissenschaft plädiert, Mechanismen für den Nachweis von Forschungsdaten in außereuropäischen Sprach- und Schriftfamilien zu finden.
Wir danken an dieser Stelle nochmals alle Teilnehmenden, Workshopleitenden und vor allem dem Team vor Ort in Halle, für die Gastfreunschaft und Unterstützung!
SAVE THE DATE: Nächstes Jahr wird das 3. NFDI4Memory Community Forum am Dienstag, 16.09.2025 Vormittags im Vorfeld des 55. Historikertags in Bonn stattfinden.
2. NFDI4Memory Community Forum | 18.09.2024 | Halle (Saale)
11:10-12:40 Programm Slot 1 - Session 1: "Datenethik. Erfahrungsberichte aus der Praxis"
Datenethische Aspekte gewinnen in den historisch arbeitenden Wissenschaften zunehmend an Relevanz. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit Daten aus dem kolonialen Erbe, aus der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch mit sensiblen Informationen, wie sie etwa im Zusammenhang mit Zeitzeug*innen entstehen.
Anhand der drei Beispielen des deutschen Zeitungsportals, des Online-Portals „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ der DDB und des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung diskutiert der Workshop Möglichkeiten der praktischen Umsetzung.
Der Workshop richtet sich an alle Mitglieder der Community, die Interesse an oder Erfahrung mit datenethischen Fragestellungen haben.
Der Workshop wird von unseren TAs Data Quality und Data Services gestaltet und findet hybrid statt - der Link wird an alle versendet, die sich über das Conftool angemeldet haben.
2. NFDI4Memory Community Forum | 18.09.2024 | Halle (Saale)
15:50-17:20 Programm Slot 3 - Session 3: "FAIR Data Fellowships vor Ort - Vorstellung, Erfahrungsberichte, Perspektiven"
Die FAIR Data Fellowships sind eine Möglichkeit für alle, die historische Forschungsdaten aus eigenen Projekten mit Hilfe von Expert:innen so aufbereiten möchten, dass sie veröffentlicht und so für weitere Forschungen verwendet werden können. Mehr über die jährlich ausgeschriebenen Fellowships erfahrt Ihr in dieser Session von den NFDI4Memory-Beteiligten und vor allem aus erster Hand von den aktuellen Fellows. Alle Infos zu den Fellowships gibt es unter https://4memory.de/4memory-fair-data-fellowships/. Fragen können aber auch einfach direkt im Gespräch beim Community Forum auf Deutsch und Englisch besprochen werden. Die nächste Ausschreibung startet im Herbst!
Folgende Fellows werden Ihre Projekte vorstellen: Thomasz Jankowski (HI), Christian Günther (DM), Maria Levchenko (HI; digital/Zoom), Martin Prell (IEG), Thomash Shtohryn (HI).
In unserem Blogartikel ist die komplette Übersicht zu allen Fellwos 2024 und ihren Themen.
Die Vorstellung findet hybrid statt - der Link wird an alle versendet, die sich über das Conftool angemeldet haben.
2. NFDI4Memory Community Forum | 18.09.2024 | Halle (Saale)
15:50-17:20 Programm Slot 3 - Session 2: Hands-On – Sichtbarkeit und Nachweis von Forschungsdaten
Die Rezeption von Forschungsdaten hängt entscheidend von ihrer Sichtbarkeit ab.
Obwohl es bereits spezialisierte Werkzeuge für die Recherche gibt, sind Forschungsdaten gegenwärtig schwerer zu recherchieren als beispielsweise Buchpublikationen.
Im Hands-On geben wir einen Überblick über Strategien zur Verbesserung der Findbarkeit und stellen die 4Memory-Maßnahmen in diesem Kontext aus dem Arbeitsbereich der Data Connectivity vor.
Wir laden Forschende, die Daten produzieren, bereits Forschungsdaten publiziert haben, oder planen, dies zu tun, Kolleginnen und Kollegen aus dem Infrastrukturbereich, sowie alle, die an diesem Thema interessiert sind, dazu ein, mit uns Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu diskutieren.
Die Session wird von unserer Task Area Data Connectivity durchgeführt.