Task Area 5

80 Zusammenhang und Trennschärfe zwischen Forschungsdaten und Objektdigitalisaten in einer kulturhistorischen Sammlung

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Unsere Einrichtung verfügt über eine große und thematisch breit gefächerte Sammlung historischer Objekte, die zugleich Grundlage der Forschungsarbeit unserer Wissenschaftler*innen ist. Die (z.T. dreidimensionale) Digitalisierung von Objekten zu Zwecken der Dokumentation, wissenschaftlichen Verfügbarmachung und nicht zuletzt auch zur Publikumsansprache gehört ebenso zu unserem wachsenden Aufgabenprofil wie diese objektbezogene Forschung. Dies wirft für mich, der ich den Aufbau entsprechender personeller und technischer Infrastrukturen betreue, Fragen danach auf, wo genau hier die Grenze des Begriffs ‚Forschungsdaten‘ zu ziehen ist: Sind z.B. die ‚bloßen‘ Digitalisate schon Forschungsdaten? Falls nicht, wie gehen wir mit dem Umstand um, dass die ‚tatsächlichen‘ Forschungsdaten sehr oft nur im direkten Zusammenhang mit den Digitalisaten interpretierbar sind? Hier sind technische Lösungen unabdingbar, die z.B. die Einbindung von (teils sehr großen) 3D-Modellen in digitale Forschungsumgebungen ermöglichen und die so m.E. nicht von Einzelinstitutionen entwickelt werden können.

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78 Alle nutzen dann meine Daten – aber was habe ich davon?

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Ich soll zukünftig meine Forschungsdaten unter einer offenen Lizenz publizieren und zur Nachnutzung zur Verfügung stellen. Prinzipiell habe ich da nichts dagegen, aber ich habe diese Daten schon seit zehn Jahren gesammelt, sehr viel Arbeit investiert und auch die Aufbereitung für die Publikation ist noch einmal aufwändig. Ich habe auch nocht nicht selbst alle Aspekte ausgewertet. Was habe ich als Forschende eigentlich davon? Bisher werden die Daten in der Geschichtswissenschaft maximal zitiert (wenn überhaupt) und das bringt mir kaum einen wissenschaftlichen Benefit. In den naturwissenschaftlichen Fächern werden die Produzenten von Daten bei Nachnutzung automatisch auch an den neu entstehenden Publikationen als Co-Autoren beteiligt. In der Geschichtswissenschaft ist davon noch nichts zu spüren, sondern man erfährt mit solchen Ansinnen eher Ablehnung. Ganz im Gegenteil: Wenn ich Paper mit mehreren Autoren einreiche, werden diese bei Qualifizierungsanerkennungen noch aussortiert, weil da mein eigener Beitrag nicht ausreichend erkennbar ist.

 

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72 Interdisziplinäre Forschung

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Story In einem gemeinsamen Projekt wollen Kunsthistoriker*innen, Historiker*innen und Musikwissenschaftler*innen die Geschichte, Rezeption und Präsentation eines epochalen Ereignisses erforschen. Sie suchen nun für die Entwicklung des Antrags und die Planung der Aufgaben Ansprechpartner*innen und Infrastruktureinrichtungen, die ihnen sagen können, wie sie mit den entstehenden Datenmengen (Bilddaten, digitale Editionen, Textdatenbanken, annotierte Digitalisate, etc.) umgehen sollen. Sie möchten z.B. wissen: • Was sind die besten Vorgehensweisen zur Benennung der Daten und ihrer Verwaltung? • Welche Datenformate sind besonders geeignet? • Wo können sie die Daten nach Abschluss des Projektes sichern? • Wie und wo sie können sie diese Daten für andere Wissenschaftler*innen ihrer Disziplinen gut auffindbar machen? Bei der Suche nach Informationen finden sie viele sehr allgemeine und wenige genauere Hinweise, die dann aber aus der Sicht nur einer der beteiligten Disziplinen verfasst sind. Das Team findet keine Best Practices und keine Beratungen, die auf die Herausforderungen interdisziplinärer Vorhaben in ihren Wissenschaften eingehen. Potentielle Lösung Arbeitskreis Digital Humanities als ein institutionalisiertes Gremium von Digital Humanists aus der Projektpraxis in den verschiedenen Geistes- und Sozialwissenschaften

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70 Sozialdaten als Quellen der Zeitgeschichte

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Im Rahmen eines geförderten Projekts beteiligt sich das DHI London daran, Richtlinien für eine von zeithistorischen ForscherInnen dringend benötigte Infrastruktur zur Erfassung, Langzeitarchivierung, Zugänglichkeit und Auswertung neuartiger Datenbestände (sogenannter „Sozialdaten“) aufzubauen. Bei Sozialdaten handelt es sich um die seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend erzeugten Datensammlungen einerseits staatlicher Behörden, andererseits (im breitesten Sinne) sozialwissenschaftlicher Forschungen. Dies sind heterogene, oft fragmentarisch überlieferte, quantitative und qualitative Daten. Ziel der laufenden Machbarkeitsstudie ist, vorhandene Sozialdatenbestände zu evaluieren, die Bedarfe zeithistorischer Forschung zu erfassen und Umsetzungsmodelle für den Aufbau einer solchen Forschungsdateninfrastruktur herauszuarbeiten und in der Fachcommunity breit zu verankern. Die Forschungsinfrastruktur soll unter anderem zum Erreichen folgender Ziele beitragen: • Sozialdaten sollen als historische Quellen erschlossen und langzeitarchiviert werden können; • diese Datenbestände sollen für die historische Forschung sichtbar dokumentiert und zentral recherchierbar sein; • Metadatenformate zur Kontextualisierung sollen bereitgestellt werden; • es sollen fortlaufend Tools zur optimalen Nutzung der Sozialdaten gemäß den historischen Forschungsinteressen entwickelt und betreut werden; • Beratungs- und Schulungsangebote zu Sozialdaten sollen angeboten werden; • Bedingungen einer rechtskonformen Nachnutzung von Sozialdaten in Bezug auf Datenschutz, Nutzungsbedingungen und Eigentum an den Daten sollen erkundet werden; • Plattformen für die Kommunikation zwischen DatennutzerInnen und DatenhalterInnen sowie zwischen sozial- und geschichtswissenschaftlichen Forschenden sollen entstehen; • die Verknüpfung mit anderen nationalen und internationalen Infrastrukturen gleichen Typs soll hergestellt werden, um mittel- bzw. langfristig internationale Forschungsinfrastrukturen aufbauen zu können. Die Forschenden stoßen auf folgende Probleme: • stark fragmentierte Datenbestände; • Fehlen einer leicht auffindbaren und aussagekräftigen Dokumentation der Daten (beispielsweise zum Archivierungsort); • Fehlen einheitlicher Standards zum Kuratieren zeitgeschichtlicher Daten, etwa von Interviews; • rechtliche Unklarheiten, etwa zu Datenschutz, Urheberrecht, Anonymisierung; • hohe Hürden für HistorikerInnen zur Forschung mit Sozialdaten, da frei verfügbare Sozialdatenbestände fehlen und die statistischen Kenntnisse für deren Auswertung nicht in den historischen Curricula der Universitäten verankert sind; • Nichtberücksichtigung von Schnittstellen zu sozialwissenschaftlichen Infrastrukturen und Erschließungstechniken beim bisherigen Aufbau digitaler geisteswissenschaftlicher Forschungsinfrastrukturen.

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68 Datenmigration

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Ich bin Wissenschaftler*in und möchte einen aus unterschiedlichen Quellen aggregierten Datenbestand für Fragestellungen nutzen, die ich z.B. mit Hilfe von Methoden aus dem Bereich des Textmining oder der Netzwerkanalyse beantworten könnte. Anschließend möchte ich die Ergebnisse so publizieren, dass sie von anderen Wissenschaftler*innen nachvollzogen und reproduziert werden können. Die Ausgangsdaten liegen in unterschiedlichen, fachspezifischen (teils auch älteren, heute nicht mehr gebräuchlichen) Datenformaten/Versionen vor (Plaintext, Word, Indesign, Tustep, verschiedene XML-Notationen, etc.). Mir stellen sich folgende Fragen: Wie lassen sich die Daten in ein für meine Fragestellung geeignetes Format transformieren? Gibt es einen (Web)Service für so etwas? Welches ist ein geeignetes Format für die Publikation der Ergebnisse? Wie kann ich sicherstellen, dass die Werkzeuge und Algorithmen, die ich für die Analyse benutzt habe, auch für weitere Generationen von Forschenden noch auffindbar sind und meine Ergebnisse reproduziert werden können?

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64 Big Data: digitalisierte Zeitungen

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Ich möchte einen großen Datensatz von digitalisierten Zeitungen analysieren. Mein Forschungsvorhaben soll die Volltexte im Hinblick auf Veränderungen thematischer Schwerpunkte in der Berichterstattung untersuchen und darüber hinaus auch eine Analyse des verwendeten Bildmaterials beinhalten. Die Daten sollen von verschiedenen Archiv- und Bibliotheksservern aggregiert werden. Die Datenmenge ist für meinen lokalen Rechner zu groß, außerdem sind die Algorithmen aus dem Bereich des maschinellen Lernens, die ich für die Analyse verwenden möchte, sehr rechenintensiv. Wo finde ich eine Institution, die mein Vorhaben mit der notwendigen Hardwareausstattung und Rechenleistung unterstützen kann?

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57 Virtuelle Veröffentlichung von Quellen und Forschungsergebnissen in einem Blog

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Eine Gruppe von Forschenden der Geschichtswissenschaft möchte ihre Forschungsergebnisse sowie einige Quellen (Texte, Bildmaterial) veröffentlichen. Da für die Publikation keine Finanzmittel zur Verfügung stehen, suchen sie ein Publikationsmedium im Internet, das keine Kosten verursacht, aber dennoch gut und auch international sichtbar ist. Dabei ist ihnen wichtig, den Veröffentlichungsprozess zwar komplett ohne fremde Hilfe, zugleich aber zeitversetzt und kollaborativ durchführen zu können. Zudem sollen die Veröffentlichungen im Internet frei nutzbar und gut auffindbar sein. Auch eine Kommentarfunktion wäre hilfreich, um die wissenschaftliche Diskussion zu beflügeln. Da die Publikationen nur online erscheinen, ist den Forschenden eine nachhaltige Sicherung der veröffentlichten Inhalte wichtig. Nach reiflicher Überlegung entscheiden sich die Forschenden für einen wissenschaftlichen Blog. Die Forschenden stehen vor folgenden Problemen: • Sie haben nur eingeschränkte Kenntnisse von Websystemen bzw. Webentwicklung, allerdings auch keine finanziellen Mittel, um dies in Auftrag zu geben oder jemanden dafür einzustellen. • Die Forschenden wissen nicht genau, welche Kriterien bei der Auswahl solcher Systeme wichtig sind. Daher ist ihnen nicht klar, welches System sich für ihre Bedarfe eignet und dabei auch in der Handhabung einfach ist. • Die Forschenden haben die Befürchtung, dass ihre im Internet veröffentlichten Forschungsergebnisse und Quellen mangels finanzieller Mittel irgendwann verschwinden, unter anderem weil das System, in dem die Ergebnisse präsentiert werden, veralten könnte. Sie wissen jedoch nicht, wie sie dem vorbeugen können.

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52 Publikation von Forschungsdaten als Ergänzung eines Zeitschriftenaufsatzes

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Als Redakteur einer geschichtswissenschaftlichen Zeitschrift will ich die Publikation von Forschungsdaten organisieren, um die in Aufsätzen publizierten Forschungsergebnisse anhand der verwendeten Daten (Quellen) nachvollziehbar bzw. reproduzierbar zu machen. Das Problem ist, dass aktuell noch Empfehlungen und Leitlinien für Autoren zur Veröffentlichung sowie zur Sicherung der Datenqualität und ein Metadatenschema zur adäquaten Beschreibung geschichtswissenschaftlicher Forschungsdaten mit Metadaten fehlen. Soll die Publikation von Forschungsdaten in einer Forschungsdaten-Policy für die Zeitschrift geregelt werden oder in einer eigenen Forschungsdaten-Policy der herausgebenden Körperschaft (Institut) festgelegt sein? In welchem Repositorium sollen die Forschungsdaten zur Verfügung gestellt werden? Reicht ggf. eine Veröffentlichung als Supplement auf der Website des Zeitschriftenverlags oder sollte besser ein fachspezisches bzw. das institutionelle Forschungsdatenrepositorium verwendet werden? Welche fachspezifischen methodischen Aspekte der Erstellung, Sammlung, Aufbereitung, Auswertung oder sonstigen Bearbeitung der Forschungsdaten müssen neben den administrativen, rechtlichen und natürlich technischen Aspekten in den Metadaten beschrieben werden?

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48 Korpus von historischen Übersetzungen zur ideen- und begriffsgeschichtlichen Forschung

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Ein Forschender möchte in einem Projekt einen Korpus von Texten aus dem 18. Jahrhundert inklusive der dazugehörigen nicht lateinischschriftlichen Übersetzungen erstellen und im Internet verfügbar machen, um Wissens- und Sprachtransfer aus ideen- und begriffsgeschichtlicher Perspektive zu erforschen. Die Internetpräsenz soll es ermöglichen, das Korpus zu durchsuchen und die unterschiedlichen Texte inklusive der dazugehörigen Übersetzungen in einer kollationierten Ansicht anzeigen zu lassen. Durch Anklicken eines Schlüsselbegriffs sollen Textstellen in anderen Texten angezeigt werden können, in denen jener Ausdruck vorkommt. Einschlägige Informationsseiten zu jedem Text sowie ein Glossar wichtiger Begriffe soll es ebenfalls geben. Jeder einzelne Eintrag soll mit persistenten Identifikatoren referenziert und zitiert werden können. Ferner soll auch eine erweiterte Suche möglich sein. Der Forschende muss folgende Probleme lösen: • Zunächst muss der Forschende die Texte in verschiedene nicht lateinische Schriftsysteme transkribieren. Allerdings kennt er dafür weder die fachgerechten Standards, noch die notwendigen Tools. • Die für das Projekt relevanten digitalen Quellen (Übersetzungen) sind hinsichtlich der Referenzierbarkeit problematisch, da keine einheitliche Zitationskultur und -form dafür existiert. Ferner werden Onlinepublikationen solcher Quellen in den Universitäten vieler Länder nicht als wissenschaftliche Publikation anerkannt. Diese beiden Probleme scheinen miteinander verbunden zu sein: Das Fehlen einer formalisierten einheitlichen Zitierweise solcher Quellen einerseits und die fehlende Wertschätzung seitens wissenschaftlicher Institutionen andererseits bedingen sich gegenseitig. • Der Forschende muss die Texte zudem mit Informationen anreichern, unter anderem zu wichtigen Begriffen und Konzepten. Er fragt sich, wie er dies so bewerkstelligen kann, dass diese Informationen auf der Internetpräsenz auffindbar sind und bei der Recherche berücksichtigt werden. • Zudem stellt sich der Forschende die Frage, welche technische Plattform er für sein Vorhaben benötigt, welcher Arbeitsaufwand damit verbunden ist und welche Kosten sich daraus ergeben. • Außerdem ist ihm noch unklar, wie er eine langfristige Pflege und Wartung seiner Website sowie der auf ihr präsentierten Daten gewährleisten kann.

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45 Städtetourismus aus historischer Perspektive

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Ein Forschender möchte die Rolle des kommerziellen Städtetourismus für die historische Sinnbildung untersuchen. Zu diesem Zweck sollen einerseits städtetouristische Angebote erfasst sowie typologisiert und andererseits Interviews mit StadtführerInnen und ReiseveranstalterInnen in verschiedenen Sprachen durchgeführt werden. Das Material umfasst sowohl lateinischschriftliche als auch nicht lateinischschriftliche Quellen. Der Forschende ist dabei mit verschiedenen Problemen konfrontiert: • Er muss digitale und analog vorliegende Reiseangebote sammeln, zusammenführen und kategorisieren. Der Forschende weiß jedoch nicht, welche technischen Hilfsmittel sich dafür eignen und welche Standards und Richtlinien dafür notwendig und sinnvoll sind. • Weiterhin muss der Forschende eine technische Lösung finden, um die unterschiedlichen Arten der von ihm untersuchten Quellen (Texte und Bilder in gedruckter und digitaler Form, audiovisuelle Interviews und die dazugehörigen Transkriptionen) zu verwalten, zu publizieren und langfristig zu sichern. • Unklarheit besteht auch bezüglich datenschutzrechtlicher sowie persönlichkeitsrechtlicher Aspekte vor allem bei der Behandlung von Daten aus aktuellen kommerziellen Dienstleistungen (Städtereisen). Erschwerend kommt hinzu, dass einige der Quellen und Angebote aus dem Ausland stammen und somit möglicherweise nicht nach deutschem Recht lizenziert werden können.

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