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92 Metadaten aus Forschungsprojekten: Singuläres vs. Standardisierung. Zum Problem der kategorialen Erschließung von Daten

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Auch im Bereich der philosophiehistorischen Grundlagenforschung wird zunehmend die Digitalisierung von Daten (Editionen, Zeitschriften, Kompendien, Archive) vorangetrieben. Dabei stellt sich die Frage, wie die entstehenden Datenmengen auszuwerten sind. Neben der Überlegung zu den technischen Möglichkeiten tritt auch ein hermeneutisches Problem: Wie ist ein sinnvoller kategorialer Zugriff auf die Daten möglich? Die klassischen Werkzeuge sind: Kategorien, Termini, Begriffe usw., aber auch Textsorten (Monographie, Zeitschriftenbeitrag, Nachlassmaterial usw.). Neue Werkzeuge des distant readings treten hinzu, bspw. die Makroanalyse, die computerbasierte Formanalyse von Textualität usw. In diesem Zusammenhang fehlt es bisher an einem Forum für eine vorgeschaltete Methodenreflexion. Es scheint kein guter Rat zu sein, ein Maximum an Werkzeugen in der Analyse der Datenmengen anzuwenden, oder sich ohne weiteres gegen die alten und für die neuen Werkzeuge zu entscheiden. Ein Vorteil der qualitativen Datenanalyse war und ist, dass singuläre Einheiten (Episoden) der Philosophiegeschichte bewahrt werden konnten; ein Nachteil der quantitativen Analyse könnte sein, dass im Verfahren der Standardisierung die Möglichkeit qualitativer Differenzierung von Episodischen und Generalisierendem verloren geht. Darüberhinaus besteht auch die Gefahr, dass durch die Erfassung der Daten im Prozess der Digitalisierung die alten Wissensspeicher - wie bspw. Lexika der Wörter, Begriffe, Metaphern, Kompendien systematischer und historischer Fragen an die Philosophiegeschichte - für obsolet erklärt werden und die Suggestion der für sich selbst sprechenden Daten (der alte "Mythos der Gegebenheit") sich festsetzt. Um hier Klarheit zu schaffen, sollte es als eine dringliche Aufgabe markiert werden, einen Weg zu finden, die alten und die neuen Werkzeuge zu kombinieren und andere Methoden, eventuell verscuhsweise Hybrid-Methoden zu entwickeln. So ist davon auszugehen, dass bspw. ein Historisches Wörterbuch der Philosophie (Erstauflage in den 1970er Jahren) für eine Neubearbeitung seinen Werkzeugkasten neu bestücken wird. Was das heißt und wie unsere Forschung als historisch arbeitende Geisteswissenschaftler*innen nicht nur in der Philosophie, sondern auch in den benachbarten Wissensdisziplinen aussehen wird, vor welchen Herausforderungen/ Möglichkeiten wir stehen und wie ein angemessener hermeneutischer Zugriff auf die digitalisierten Datenmengen (for Memory!) aussehen kann, darüber sollte eine Debatte stattfinden.

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83 Forschungsdatenmnagement als Support für Forschungsprojekte

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Als IT-Verantwortlicher an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung möchte ich ein Forschungsdaten-Management-Verfahren einrichten. Ich erhalte Informationen über beginnende und laufende Projekte bzw. Ansprechpartner*innen aus der Verwaltung und führe Gespräche mit einzelnen Wissenschaftler*innen. Gleichzeitig beginnt das Institut mit der Aufarbeitung am Haus überlieferter Datensammlungen. So nimmt die Menge der anfallenden Projektinformationen aktuell stark zu, so dass ich ein eigenes Verwaltungssystem (interne Datenbank) angelegt habe. Ich erkenne die Notwendigkeit, von diesem System aus Schnittstellen zu unserem Forschungsinformationssystem wie auch zu anderen öffentlichen Online-Katalogen des Instituts herzustellen. Allerdings würde eine solche Erweiterung des Systems derzeit mehr Ressourcen kosten als mir auch mittelfristig für das Forschungsdatenmanagement zur Verfügung stehen. Auch erscheint mir die Entwicklung solcher Insellösungen pro Einrichtung nicht sehr effektiv. Konkret fehlen m.E. Data-Services, die Metadaten bzw. Formate für die Projektdaten-Beschreibung definieren und für eigene Bedürfnisse zu erweitern wären. Dies würde mehr Zeit für die Betreuung der einzelnen Forscher*innen und Projekte eröffnen.

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