Beiträge zum digitalen Lehren

Zwei der neuesten Beiträge bei H-Soz-Kult zum Thema "Digitales Lehren" stammen aus dem Kreis der 4Memory Co-applicants.

In ihrem Interview betont Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl (Universität Trier) die zahlreichen Herausforderungen ausschließlich digital durchgeführter Lehrangebote und macht dabei wichtige und hilfreiche Anregungen für Online-Kurse:

Digital gestützte Lehre bietet große Chancen, unsere Studierenden da abzuholen, wo sie im Alltag stehen. Die Art und Weise wie unsere gegenwärtige Studierendengeneration im Alltag digitale Medien nutzt, um sich Informationen zu beschaffen und Wissen anzueignen, sollte bei der didaktischen Aufbereitung unseres Lehrmaterials, aber auch in der Vorbereitung und Durchführung unserer Lehrveranstaltungen reflektiert werden. Lehrinhalte in kürzeren Segmenten, z.B. 15-minütige Videosequenzen, aufzubereiten und den Studierenden zur Verfügung zu stellen, erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass der Unterrichtsstoff zur Kenntnis genommen wird. Es erleichtert auch uns die Vorbereitung und Durchführung von Standardlehrveranstaltungen. Durch die Modularisierung von Lehrinhalten und ihre digitale Aufbereitung können sie polyvalent eingesetzt, neu kombiniert und schnell ergänzt werden. Mittel- und langfristig verbessert dies nicht nur die Lehre, sondern entlastet auch die Lehrenden.

(Prof. Lehmkuhl ist auch in unserem kurzen Einführungsvideo zu 4Memory zu sehen.)

Prof. Dr. Torsten Hiltmann (Humboldt-Universität zu Berlin) hebt ebenfalls die Schwierigkeiten der digitalen Lehre hervor, besonders die fehlende Spontaneität in der Online-Kommunikation:

Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Präsenzlehre viel agiler gestaltet werden kann, indem man sich durch Gespräch und Nachfragen vorantasten und ggf. auch noch rasch umsteuern kann, wenn man merkt, dass es an einer Stelle noch mehr Erklärungen braucht, während es anderswo eigentlich keiner Erläuterung mehr bedarf. Bei der digitalen Lehre muss man die ganze Lehreinheit am Stück konzipieren. Das heißt einerseits, man muss sehr stark antizipieren, wie die Studierenden mit den Inhalten zurechtkommen und ggf. Vertiefungsmöglichkeiten anbieten. Vor allem aber muss man die Lernziele viel klarer definieren und seine Einheiten genau daran ausrichten. Das ist, wie gesagt, noch einmal deutlich komplexer als das Blended Learning, um das es sonst bei der digitalen Lehre geht. Dieser Unterschied muss uns bewusst sein.

 

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