Laura Bitterli, Doktorandin der Mediävistik, schildert ihre Perspektive als Nutzerin digitaler Werkzeuge. Ihr Zugang zu digitalen Methoden erfolgte zuerst über Lernplattformen und Projekte zur automatisierten Handschriftenerkennung. Sie unterscheidet zwischen einem technisch versierten, reflektierten Kern der Digital History und einer breiten, aber oft unkritischen Anwendungspraxis im Fach. Für sie müssen digitale Ansätze einen interaktiven Mehrwert bieten, der über traditionelle Formate hinausgeht. In der Schweiz erkennt sie strukturelle Probleme in der projektbezogenen Förderung, in der manchmal fehlenden institutionellen Kooperation sowie in den teilweise sprachregional getrennten Communities. Als zentrale Herausforderungen benennt sie die Ausbildung von Studierenden über reine Tool-Anwendung hinaus, die Weiterbildung der Lehrenden sowie die Vermittlung eines kritischen Umgangs mit digitalen Werkzeugen als Kernkompetenz der Geschichtswissenschaft.
